
Abnehmen leicht gemacht
„Wogegen du deinen Widerstand richtest, dem schaffst du Bestand.“
C. G. Jung (1875 – 1961)
Du findest dich zu dick und möchtest gerne schlanker sein?
Im Normalfall denkst du nun ständig daran, zu dick zu sein, weil du das ja nicht mehr sein willst. Das heißt, du baust unbewusst einen Widerstand gegen ’schlank sein‘ auf, da sich deine wahre Aufmerksamkeit auf ‚zu dick‘ richtet. Sich jetzt im Spiegel als schlank zu visualisieren ist sehr schwer. Der Verstand wird sich sofort totlachen, wenn du dich mit deiner überflüssigen
Masse betrachtest und dabei sagst, ich bin attraktiv und schlank. Das Prinzip funktioniert schon, aber da muss man seinen Verstand vollkommen unter Kontrolle haben und das haben die Wenigsten. Besser und effektiver ist es nun, sich etwas zu suchen, was auch für den Verstand plausibel ist und damit zu arbeiten. Z. B. wissen wir viel über die Funktionsweise des Körpers und können ihn dementsprechend umprogrammieren. Ich kann mich z. B. auf einen ausgezeichneten Stoffwechsel konzentrieren. Das kann ich meinem Verstand schon eher suggerieren, denn den Stoffwechsel sehe ich ja nicht.

Wie ich mich sehe, was ich permanent über mich denke und wie ich mich fühle, dass gestalte ich. Ich bin der Schöpfer meines Körpers. Und keine Macht der Welt kann daran etwas ändern. Mir allein gehört mein Körper, meine Gedanken und meine Gefühle und damit habe ich allein alle Macht über ihn.
Wenn ich nun aber überzeugt davon bin, was andere mir als wahr erzählen und daran glaube, dann erschaffe ich genau das. Aus diesem einfachen Grund ist es zwingend notwendig, meine Glaubenssätze zu überprüfen. Dazu will ich euch ein Erlebnis erzählen. Es liegt schon ziemlich lange zurück, hat mich jedoch bis heute eingehend geprägt:
Erlebnis: Ich hatte mal als Jugendliche so ein bemerkenswertes Erlebnis. Ich war damals zwischen 18 und 19 Jahre alt und verbrachte jede freie Minute mit meinen beiden besten Freundinnen. Meist übernachteten wir sogar bei der einen oder anderen. Eines Tages begannen sich meine beiden Freundinnen mit dem Abnehmen zu beschäftigen. Ich war ziemlich irritiert, denn beide hatten eine super Figur. Sie waren zwar nicht so dünn wie ich, aber wohl proportioniert. Ich fand mich eher zu dünn. Sie ließen sich davon aber nicht überzeugen und meinten, unbedingt ein paar Kilos verlieren zu müssen. Bei allem, was nun verspeist wurde, lag immer eine Kalorientabelle daneben und es wurde exakt auf einen bestimmten Kalorienverbrauch geachtet. Am Anfang machte ich mich noch lustig darüber, denn so etwas wie Zunehmen war mir vollkommen fremd. Im Gegenteil, ich musste eher noch aufpassen, dass ich nicht abnahm. Jedoch im Laufe der Zeit habe ich mich dann ganz unbewusst von diesem Tun anstecken lassen. Unsere ganze Aufmerksamkeit lag beim Zunehmen und irgendwann bemerkte ich, dass auch ich zugenommen hatte und meine Jeans anfingen zu kneifen. Ich war regelrecht schockiert. Nun, das Spiel dauerte einige Wochen und ich hatte mittlerweile den ganzen Spaß am Essen verloren – wo ich doch so gerne aß – und quälte mich mit Kalorien herum. Meine Verdauung wurde zusehends schlechter und obwohl ich weniger aß, als in meinem ganzen Leben zuvor, nahm ich zu!
Eines Tages dann hielt ich inne und begann ernsthaft zu überlegen. Ich betrachtete meine Verhalten, wie mein Körper reagiert und wie er vorher reagierte, bevor ich in diesen Abnehmwahn geraten war und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich musste meine innere Einstellung korrigieren. Ich sagte mir klar und deutlich, ich weiß, dass ich eigentlich gar nicht zunehmen kann, denn ich habe einen ausgezeichneten Stoffwechsel. Es ist ganz einfach: Je mehr ich esse, desto häufiger muss ich auf die Toilette. Ich überzeugte mich und meinen Körper von dieser Wahrheit, denn ich wollte nicht mehr auf all die leckeren Dinge verzichten und wieder nach Herzenslust essen können. Es dauerte drei Tage, dann war der Spuk vorbei. Ich aß wieder was und so viel ich wollte und ließ meine Freundinnen in ihrem Abnehmwahn (der sich glücklicherweise auch irgendwann wieder legte).
Als ich älter wurde, hörte ich dann immer wieder so blödsinnige Aussagen wie, mit dem Alter nehmen sie zu oder nach dem ersten, zweiten Kind nimmt jede Frau zu. Ich dachte mir nur, lass sie schwätzen. Wenn ich nicht zunehmen will, dann nehme ich nicht zu. Und das ist bis heute so geblieben.

‚Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.‘
Franz Kafka
Um eine Veränderung im Körper bzw. eine Heilung hervorzurufen bedarf es mehrerer Voraussetzungen:
- Absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Es ist vollkommener Schwachsinn, wenn man z. B. abnehmen will und sich einredet, man esse fast nichts, aber stopft sich den ganzen Tag mit Süßigkeiten voll.
- Den unverrückbaren Willen zu heilen bzw. mich zu ändern. Halbherzigkeiten sind lau und ohne Kraft.
- Klare Entscheidungen treffen, sich daran halten und sie unbeirrbar durchziehen.
- Beharrlichkeit: Sich nicht von anderen irritieren oder beeinflussen lassen.
- Liebe und Geduld zu sich selbst. Das heißt, sich auch für Kleinigkeiten zu loben.
- In Eigenverantwortlichkeit leben. Das bedingt wiederum absolute Ehrlichkeit und Mut. Mut entspringt der Liebe zu sich selbst und drückt die Kraft aus, nicht mehr die Erwartungen anderer Menschen zu bedienen, sondern seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu leben.
Tipps zum Abnehmen:
1. Als erstes mache ich eine ehrliche Bestandsaufnahme. Wie und was esse ich im Laufe des Tages. Esse ich z. B. hauptsächlich abends nach 18.00 Uhr, wenn die Verdauung träge wird? Esse ich hauptsächlich Fastfood etc.? Gebe ich meinem Körper genug Bewegung? Dann treffe ich eine klare Entscheidung. Ja, ich will mich verändern mit dem Ziel ‘…..‘. Daraufhin mache ich mir einen Plan, der optimal für meinen Körper ist, so wie ich mich dabei wohl fühle. Ich spreche dabei nicht von einem Diätplan aus irgendeiner Zeitschrift oder medizinischer Abhandlung.
Du bist in deiner Zusammenstellung von Körper, Geist und Seele einzigartig auf diesem Planeten. Ebenso wie jeder einzelne Regentropfen und jede Schneeflocke einzigartig ist. Es gab vorher und wird niemals wieder so einen Menschen wie dich geben! Mache dir das bewusst und gestalte dir in diesem Bewusstsein deinen maßgeschneiderten Plan, der sich stimmig und richtig gut anfühlt. Alles andere ist unwichtig.
2. Dann kannst du dir noch überlegen, warum bin ich eigentlich dicker geworden, als ich sein will? Hier findest du deinen Knackpunkt. Wenn dir spontan nichts dazu einfällt, dann lege dir einen Zettel z. B. in die Küche und jedes Mal, wenn dir ein Grund oder Gefühl für dein Übergewicht einfällt, dann notiere das. So kommst du der Ursache auf die Schliche. Hier zählt wiederum die Ehrlichkeit und keinerlei Bewertung oder Verurteilung. Vielleicht hast du vor etwas Angst? Übergewicht steht oftmals im Zusammenhang mit dem unbewussten Gefühl, sich vor etwas schützen zu müssen und hat mit der Flucht vor den eigenen Gefühlen, mit Unsicherheit und Selbstablehnung zu tun. Dann nehme diese Erkenntnisse mit Liebe an und überlege dir, wie du dir mehr Liebe entgegen bringen kannst. Ich weiß, das ist nicht so einfach, denn fast kein Mensch auf diesem Planeten hat das jemals gelernt. Übe dich darin, dein bester Freund, deine beste Freundin zu sein, denn erschreckenderweise sind wir meistens unsere größten Feinde, ohne uns dessen bewusst zu sein. Wir kritisieren uns, beurteilen uns nachteilig usw. Das hat wieder mit unserer Gesellschaft und der Erziehung zu tun. Beginne damit, dich zu loben und zu motivieren, selbst für den kleinsten Schritt.
3. Ich empfehle, weder Kalorien noch Essensbegrenzungen zu notieren. Denn damit erschaffst du dir ein Gefühl der Begrenzung und des Zwangs. Also, sehr unangenehme Gefühle. Es geht aber darum, sich gut zu fühlen und ganz nebenbei wieder das Idealgewicht zu erreichen. Essen kannst du soviel du willst, aber mache dir zur Bedingung: jeden Bissen 25 x zu kauen. Das wird am Anfang sehr schwierig sei. Dann fange mit weniger an, z. B. 12-15 Mal Kauen pro Bissen. Das ist schon sehr gut. Pro Tag steigerst du dann das Kauen ein bisschen, bis du bei 25 Mal angekommen bist.
Wenn du das konsequent tust, sammelst du gleich mehrere Pluspunkte: Zum einen kann der Körper durch das gründliche Kauen wesentlich mehr gute Inhaltsstoffe der Nahrung aufnehmen. Darüber hinaus wirst du erstaunt sein, wie mühelos du beim Essen abnimmst, obwohl du alles essen kannst, worauf du Lust hast. Denn durch das gründliche Kauen, bist du schon nach einem Viertel der üblichen Menge vollkommen satt. Es geht einfach nicht mehr rein. Die größte Fettleibigkeit kommt nämlich aus dem Schlingen. Da werden unbewusst Massen in den Körper geschafft, die der gar nicht braucht, so ähnlich wie bei den Mastgänsen und das führt natürlich zur Magenerweiterung. Essen dient oft als Ersatzbefriedigung. Wenn das bei dir so ist, dann überprüfe, was fehlt mir wirklich? Meist ist es Liebe und Anerkennung.
4. Um das Programm abzurunden, würde ich meinen Körper über das Unterbewusstsein neu programmieren: Mache jeden Abend vor dem Einschlafen eine kleine Entspannungsübung. Die kannst du schon im Bett machen. Sobald du entspannt bist und dein Verstand ruhig, sage dir selbst oder deinem Körper bzw. deinem Unterbewusstsein mehrmals, dass du einen außergewöhnlich guten Stoffwechsel hast. D. h., je mehr du isst, desto häufiger besuchst du die Toilette. So kann nichts Überflüssiges in deinem Körper bleiben und Fett ansetzen. Und das geschieht ganz natürlich und einfach. Und dann denke nicht mehr daran. Dein Unterbewusstsein, dass alle Funktionen in deinem Körper steuert, übernimmt jetzt diesen neuen Auftrag. Freue dich und sei dankbar dafür, dass du einen so phantastischen Körper hast, der alles für dich tut. Und vergesse nicht, deine Aufmerksamkeit auf deinem Endresultat zu halten – unverrückbar – . Denn alles, worauf wir unsere Aufmerksamkeit konzentrieren, erfährt in unserem Unterbewusstsein eine starke Vergrößerung. Das ist ein Geschenk, wenn wir es zu unserem Guten anwenden, verhängnisvoll, wenn wir es in die ungewünschte Richtung steuern.
5. Das Ganze wird jetzt noch abgerundet, wie bei einem guten Essen, mit einer Extraportion Liebe. Wie schon erwähnt, ohne Liebe geht gar nichts. Überlege dir immer wieder, handele ich gerade aus Liebe oder aus Angst? Ich spreche hier nicht von Narzissmuss oder Eitelkeit. Nein, ich meine die reine, bedingungslose Liebe, die man z. B. für sein Kind oder ein geliebtes Haustier empfindet. Urteilsfrei, bedingungslos. Sobald du damit anfängst, wirst du wahre Wunder erleben, denn dein Körper reagiert sofort auf jedes deiner Gefühle, die du ihm gibst. Wenn du ihn ab sofort mit Liebe, Freude und Dankbarkeit auffüllst, wird er erblühen wie eine Rose, die mit Sonnenlicht, Wasser und Dünger genährt wird. Wenn es dir zuerst schwer fällt, dann sei kreativ wie ein Kind. Lass deiner Phantasie freien Lauf. Streichle dir ruhig einmal selbst über die Wange und lobe dich oder klopfe dir anerkennend auf die Schulter, z. B. wenn du bemerkst, wie gründlich du durchkaust und nicht mehr schlingst. Verwöhne deinen Körper mit gutem Oel oder Creme und massiere diese mit Liebe in die Haut ein. Bedanke dich dabei bei deiner Haut, für die vorzügliche Arbeit, die sie permanent für dich tut. Suche dir etwas an deinem Körper aus, das dir wirklich gut gefällt. Irgend etwas gefällt einem immer. Ob das nun die Augen, die Haare, der Mund oder die Füsse sind. Beobachte deine Gedanken in Bezug auf deinen Körper: Wie siehst du sich selbst, wie begegnest du dir bereits am Morgen, wenn du in den Spiegel schaust? Welche Botschaften schickst du dir und deinem Körper? Mein Gott, wie siehst du denn aus? Oder wow, wie meine Haare glänzen? Mit welchen Gedanken und Gefühlen cremst du dein Gesicht ein? Oh Gott, schon wieder neue Falten? Oder, wie herrlich, meine Haut ist so straff und glatt wie ein Kinderpopo?
6. Vergesse nie: Du bist die alleinige Macht in deinem Körper. Du alleine. Nichts und Niemand kann Einfluss auf deinen Körper nehmen, wenn du es nicht zulässt. Du bestimmst, wie du aussiehst. Bleib am Ball und mache dir immer und immer wieder bewusst, dass du mit jedem Gedanken, mit jedem Gefühl deinem Körper eine Botschaft schickst und er sofort anfängt, das umzusetzen!
Ich habe mir angewöhnt, jeden Abend eine halbe Stunde früher als gewöhnlich ins Bett zu gehen, nur um in Ruhe und Entspanntheit meinem Körper zu danken. Ich danke jeder einzelnen Zelle, jedem Atom und Atomkern für die phantastische Arbeit, die sie den ganzen Tag für mich getan haben, selbst wenn ich ungesunde Sachen gegessen oder gedacht und gefühlt habe. Ich danke meinen Füßen, dass sie mich den ganzen Tag über getragen haben, meinen Augen, dass ich so wundervoll sehen kann, meinen Händen, dass ich all die Arbeit und Tätigkeiten ausführen kann, meinem Verstand, dass ich mir Wissen aneignen kann usw. Dann flute ich mein ganzes Sein mit Licht, bis ich fühle, dass mein Körper so angefüllt damit ist, dass es weit darüber hinaus fließt. Das ist ein wahrer Jungbrunnen.
